Elektrische Fußbodenheizung: alles gleich oder doch anders?

Elektrische Fußbodenheizungen sind längst aus Bad, Wohnraum oder Küche nicht mehr wegzudenken. Hinter diesem allgemeinen Begriff verbergen sich jedoch verschiedene technologische Systeme, die sich je nach Einsatzbereich, Bodenaufbau und Heizbedarf unterscheiden.
 

Heizmatten im Dünnbett-Fliesenkleber

Dünnbettheizmatten sind aufgrund der besonders flachen Bauweise speziell für die Verlegung unter Fliesen und Feinsteinzeug entwickelt. Die Verlegung erfolgt in Ausgleichsmasse oder in einer Schicht fußbodenheizungsgeeigneten Flex-/Fliesenkleber (eingespachtelt).
Die Heizmatte kann auch unter Parkett, Teppich oder Kunststoffbelägen eingesetzt werden, sofern diese für Fußbodenheizungen geeignet sind, die zulässige Bodenbelagsdicke (max. Wärmewiderstand 0,15 K*m²/W beachten) nicht überschreiten und die Matte vollständig in Ausgleichsmasse eingebettet wird.
 
Standardmäßig sind Dünnbettheizmatten mit einer Leistung von 160 W/m² erhältlich. Bei kleineren Mattengrößen bis 1,5 m² beträgt die Leistung 200 W/m².
 
Diese Heizmatte kann sowohl als elektrische Fußbodenheizung als auch als Wandheizung eingesetzt werden und sorgt für angenehme, gleichmäßige Wärme.
 
 

Aluminiumheizmatten

Aluminiumheizmatten sind für die trockene Verlegung auf Starlonplatten konzipiert und eignen sich ideal für schwimmend verlegte Parkett-, Laminat-, Vinyl- und Kunststoffböden.
Die Heizmatte besteht aus zwei Aluminiumlagen, die den Heizleiter umschließen und so für eine gleichmäßige und schnelle Wärmeverteilung sorgen.
Typische Einsatzbereiche sind Wohnräume, Schlafzimmer sowie Büro- und Geschäftsräume.
 
Die Heizmatten sind in zwei Leistungsstufen erhältlich:
 

• 80 W/m² –für Neubauten und Niedrigenergiehäuser
• 140 W/m² –für Bestands- und Altbauten mit mittelmäßiger Wärmedämmung sowie für Anwendungen mit schneller Aufheizanforderung (z. B. Wochenendhäuser). 

 
elitec-Expertentipp:
Welche Heizleistung erforderlich ist, um einen Raum zu beheizen, hängt von vielen Faktoren ab. Mit unserem Berechnungstool „elismart“ können einfach Orientierungswerte für die benötigte Heizlast ermittelt werden.

 

Estrichheizung / Teilspeicherheizung

Diese Heizmatte ist eine robuste elektrische Teilspeicherheizung, welche über zwei getrennt voneinander ansteuerbare Heizkreise verfügt und direkt im Estrich verlegt wird. Sie wurde konzipiert, um überschüssige Energie – z.B. aus PV-Anlagen – effizient zu nutzen. Dabei wird der Estrich als Wärmespeicher genutzt.
 
Die Estrichheizung ist speziell für Niedrigstenergiehäuser mit einer Heizlast ≤ 25 kWh/m² ausgelegt. Der erste Heizkreis wird als Fußbodenheizung betrieben und der zweite kann in Zeiten von PV-Überschuss zur Speicherung der verfügbaren Energie im Fußboden dazugeschaltet werden.
 
Bei Verwendung beider Heizkreise als Komfortheizung kann die Heizmatte auch für Niedrigenergiehäuser mit einer Heizlast ≤ 50 kWh/m² pro Jahr eingesetzt werden.
 
Zwei Heizstufen für maximale Effizienz
 

• Stufe 1 – 40 W/m² zur kontinuierlichen Beheizung.
• Stufe 2 – zusätzlich 40 W/m² zuschaltbar für schnelle Aufheizung oder zusätzliche Wärmespeicherung. 

elitec-Expertentipp:
Bei jedem der oben genannten Systeme, muss die Bodentemperatur mittels eines Fühlers im Estrich überwacht bzw. begrenzt und auf den jeweils zulässigen Wert des Belages angepasst werden. Hierfür eignen sich Raumtemperaturregler mit Bodenbegrenzungsfunktion über einen externen Fühler oder Smart Home Systeme.

 

Die wichtigsten Merkmale auf einen Blick:

 

	Dünnbett- heizmatten	Aluminium- heizmatten	Estrichheizmatten/ Teilspeicherheizung
Verlegeart	Verlegung in Ausgleichsmasse oder Flex-/Fliesenkleber	trockene Verlegung auf Starlonplatten	Verlegung direkt im Estrich
geeignete Bodenbeläge	Fliesen, Feinsteinzeug, Parkett*, Teppich*, Kunststoffbeläge*	schwimmend verlegte Parkett-, Laminat-, Vinyl- und Kunststoffböden	alle Bodenbeläge
Aufbauhöhe	Heizmatte ca. 3–5 mm + Belag	Heizmatte 1,7 mm + Starlon 3 mm + Belag	Estrich ca. 45 bis 80 mm (inkl. Heizmatte ca. 10,5 mm) + Belag
Leistung*1	160 W/m² (200 W/m² bei ≤ 1,5 m²)	80 W/m² (Neubau), 140 W/m² (Altbau)	2x 40 W/m²
Einsatzbereiche	Fußbodentemperierung Badezimmer, Beheizung Wohn- & Geschäftsräume, Renovierungen, Wandheizung	Wohn- & Schlafräume, Büros	Wohnräume, Neubauten, PV-optimierte Gebäude
PV-Integration/ Energiemanagement	eingeschränkt möglich	eingeschränkt möglich	optimal durch steuerbare Heizkreise
Besonderheiten	flacher Aufbau, einfache Nachrüstung, ideal für Renovierungen	gleichmäßige Wärmeverteilung, trockene Verlegung	Nutzung von PV-Überschuss, Reserve- oder Schnellheizkreis

^{*bei Eignung & Einbettung
*1 Die Gesamtleistung ergibt sich je nach Mattenlänge /-breite}


Zusammengefasst lässt sich somit sagen:
 

• Dünnbettheizmatten: perfekt für Renovierungen mit geringer Aufbauhöhe.
• Aluminiumheizmatten: flexible Lösung für Trockenbau und schwimmende Böden.
• Estrichheizung/Teilspeicherheizung: ideal für Neubauten und PV-optimierte Heizsysteme mit Speicherwirkung.

Autor: Kathrin Gritsch
Artikel angelegt: 14.10.2025