Oberflächenbehandlung Kabeltragsysteme - Standardverfahren
Stahl ist ein hochwertiges und äußerst wirtschaftliches Material, aber aufgrund seiner Korrosionsanfälligkeit kann es nicht im Rohzustand verwendet werden. Um Korrosion vorzubeugen, werden verschiedene Arten des Korrosionsschutz herangezogen.
Standardmäßig werden Produkte sendzimirverzinkt, wobei die
bandförmigen Bleche kontinuierlich – quasi „am laufenden Band“ – zunächst durch einen Ofen mit leicht oxidierter Atmosphäre geführt werden. Hierbei werden anhaftende Fette vom Blech entfernt und das Band wird geglüht.
Anschließend wird das zu verzinkende Material in einem weiteren Ofenteil, der eine Wasserstoff-Stickstoff-Atmosphäre aufweist, behandelt, wodurch die Oxide während der Wärmebehandlung reduziert werden.
Unmittelbar danach führt man das Band in das
mit schmelzflüssigem Zink gefüllte Becken. Der Zinkauftrag erfolgt allseitig in gleichmäßiger Dicke. Die Schichtdicke des Zinkbelags beträgt etwa
zwischen 10 bis 20 µm. An der Grenzfläche des Stahls bildet sich dabei eine Legierungsschicht aus Zink und Stahl, die nach außen (zur Oberfläche) hin in reines Zink übergeht.
Gut zu wissen:
Bei Blechstärken mit max. 2 mm wird an den Schnittkanten kein weiterer Korrosionsschutz benötigt, da die kathodische Schutzwirkung der beidseitig vorhandenen Zinkschicht die Möglichkeit einer Rostbildung verhindert.
Häufig eingesetzt für folgende Produkte:
- Kabelrinnen
- Kabelleitern
- Formteile
- Montageprofile
Einsatzbereiche:
Mit diesem Verzinkungsverfahren lässt sich kein ausreichender Schutz gegen aggressive Umgebungsluft erreichen, wodurch für spezielle Einsatzbereiche auf andere Arten des Korrosionsschutz zurückgegriffen wird.
Bei der Tauchfeuerverzinkung – auch
Stückverzinkung genannt – werden die Werkstücke einzeln in ein Bad aus flüssigem Zink getaucht. Dabei werden auch alle
Kanten und ggf. vorhandene Löcher nahezu gleichmäßig von Zink umspült.
Je nach Dicke des zu verzinkenden Materials erreicht man eine Zinkschicht von etwa
45 bis 70 µm. Die bei der Verzinkung sich ergebende Oberfläche ist relativ rau und silbergrau glänzend. Verformt man derart verzinkte Bauteile nachträglich, wird die Verzinkung beschädigt und die Schutzwirkung deutlich verschlechtert.
Häufig eingesetzt für folgende Produkte:
- Kabelleitern
- Hängestiele
- Konsolen
- Montageprofile
Einsatzbereiche:
- Im Freien und unter aggressiver Umgebungsluft
Der unvermeidliche Zinkabtrag ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten, die Schutzdauer beträgt aber in der Regel mehr als 25 Jahre.
Bei diesem Verfahren wird ein lamellarer Zinküberzug in einem
Bad mit wässrigen Elektrolyten mittels Gleichstrom auf die Werkstücke aufgebracht. Die so angebrachte Zinkschicht hat eine Dicke von
2,5 bis 10 µm.
Häufig eingesetzt für folgende Produkte:
Einsatzbereiche:
Informationen zu den weiteren Möglichkeiten der Beschichtung unserer Kabeltragsysteme finden Sie in unserem Expertenartikel:
• „Oberflächenbehandlung Kabeltragsysteme Spezialverfahren“
• „Zink Magnesium (elitec ZM) und Zink Aluminium (elitec ZA) - Neue Alternativen zur Tauchfeuerverzinkung“
Autor:
Harald Becker